Niederbayerische Meisterschaften 2022

beim TSV Waldkirchen. Alle Infos hier...

 

Nachdem schon die Meisterschaften 2020 und 2021 ausfallen mussten, drohte dies auch 2022. Beim Helferteam des vorgesehenen Ausrichters, TSV Regen grassierte in der Vorwoche die Pandemie, sodass wegen der Quarantänemaßnahmen an eine Durchführung nicht mehr zu denken war. Nach Gesprächen des Bezirksvorsitzenden und Organisators, Stefan Winter, TSV Regen mit dem Abteilungsleiter des TSV Waldkirchen, Christian Reischl, erklärte dieser sich bereit, die Meisterschaft kurzfristig zu übernehmen. Er konnte sich dabei auf sein durch die Bundesligakämpfe erfahrenes Team aus Kampfgericht, Scheibenstecker und Verpflegung verlassen. Diese sorgten sich um ein optimales Umfeld für die Veranstaltung.

Das Teilnehmerfeld hat sich gegenüber früheren Meisterschaften halbiert. Wegen Corona hatten einige Athleten ihr Wettkampftraining eingestellt, bei anderen waren ihre gewohnten Trainingsräume langfristig gesperrt und schufen sich Ausweichmöglichkeiten in heimischen Garagen und Kellern.
So traten am 26. März in der Halle des TSV Waldkirchen 18 Sportler aus 4 Vereinen, TG und StC Landshut, TSV Regen und TSV Waldkirchen von 12 bis 70 Jahren zum Wettkampf um niederbayerische Meistertitel an. Wegen der zahlreichen Alters- und Gewichtsklassen konnten 16 Athleten die oberste Treppe des Siegerpodestes erklimmen, zwei die Vizemeisterschaft erkämpfen.
Die Wertung der Leistungen erfolgt nach den Regeln des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber in den einzelnen Altersklassen unterschiedlich.
Beim Nachwuchs bis 17 Jahren fließt neben der gehobenen Last auch die technisch saubere Versuchsausführung in das Ergebnis ein. Sieger in der Gesamtwertung wurde mit deutlichem Abstand der deutsche Meister Michael Lenz vom TSV Waldkirchen, der mit 46 kg im Reißen und im Stoßen von 56 kg neue persönliche Bestleistungen und auch sehr gute Technikpunkte mit insgesamt 280 Wertungspunkten erzielte. Die Norm für die deutsche Meisterschaft übertraf auch der zweite Leonard Brandl-Simons von der TG Landshut mit erstmals gehobenen 55 und 67 Kilos und 227 Punkten. Sein Vereinskamerad Simon Makra verfehlte trotz neuer Höchstlasten von 33 und 41 Kg die Norm nur um 3 Punkte. Bei den Mädchen zeigte sich Emilia Reiter, TSV Waldkirchen, erstmals vor dem heimischen Publikum. Sie riss, betreut von der Spitzenheberin der BL II Mannschaft, Christina Ehrlinger , 33 kg und stieß 45 kg und kam auf 235 Punkte, womit sie sich ebenfalls schon jetzt für die deutsche Meisterschaft im Herbst in Frankfurt/Oder qualifizierte.
Diese hatte, neben den anderen Crossfittern beim TSV Waldkirchen, nach der anstrengenden Bundesligasaison auf einen eigenen Start verzichtet.
Überzeugen konnte jedoch bei den Junioren Lea Lenz, TSV Waldkirchen mit sechs gültigen Versuchen ( Reißen 55, Stoßen 72 kg) und der Tagesbestleistung von 85 Relativpunkten, die sich bei den Junioren und Senioren aus dem gehobenen Gewichten abzüglich dem eigenen Körpergewicht und Gutschriften für besonders leichte und schwere Heber errechnen. Ihr gleich tat es Jonas Reischl, TSV Waldkirchen, der im Reißen 120 kg gültig in die Wertung bekam, an einer persönlichen Bestleistung von 123 kg aber noch knapp scheiterte. Seinen ersten Wettkampf bestritt Maximilian Keim vom TSV Waldkirchen. Er platzierte sich in bei den Junioren, in der selben Gewichtsklasse mit 75 und 100 kg auf dem zweiten Rang.
Bei den Masters ab 30 Jahren ging eine bunte Mischung aus routinierten Athleten, die ihre Leistungsfähigkeiten noch einmal unter Beweis stellen wollten und internationalen Spitzenhebern in ihren Klassen an den Start. So stellte Ulrich Dittlmann vom TSV Waldkirchen nach einer 40jährigen Wettkampfpause wieder auf der Wettkampfbühne unter Beweis, dass er nichts verlernt hatte. 50 kg im Reißen und 70 kg im Stoßen brachte er zur Hochstrecke.
Um die Oberherrschaft bei den Masters stritten die deutschen Meister des Vorjahres, Horst Obermüller, TSV Waldkirchen und Josef Zamecnik, STC Bavaria Landshut. Da der ehemalige tschechische Nationalmannschaftsheber im Reißen bei seinem letzten Versuch mit 91 kg die vorgegebene Zeit verstreichen ließ, kam Horst Obermüller mit 65 und 85 kg und 317 Punkten zum knappen Sieg bei den Masters mit 317 Punkten gegenüber 315 Punkten des Bavarianers. Dritter in dieser Wertung, bei der die gehobene Last mit Gewichts- und Altersfaktoren korrigiert wird, wurde Bernhard Rank vom STC Bavaria Landshut mit 283 Punkten.
Als Kampfrichter fungierten umsichtig die niederbayerische Kampfrichhterobfrau Angelika Dettenkofer von der TG Landshut und ihr Vereinskamerad Dennis Budimovic, der die Bezirkslizenz in Brandenburg erworben hatte, sich auf die Prüfung für die Landeslizenz vorbereitete und deshalb besonders auf den korrekten technischen Ablauf und die exakte Versuchsausführung achtete.
Nach der Siegerehrung dankte der Bezirksvorsitzende dem Team des TSV Waldkirchen für die vorbildliche Durchführung der Meisterschaft und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass bei den Meisterschaften im nächsten Jahr in Landshut wieder mehr Athleten und Atheltinnen sich im Wettkampf messen werden.