Jugend auf Platz vier in Herrnburg - Schüler wurden in Rodewisch
durch einen Fehler im Protokoll der 2. Platz verwehrt!

1. Deutsche Mannschaftsmeisterschaften der Jugend und "Großer Preis der DGJ: (GP)

Die Bayerische Gewichtheberjugend startete in Herrnburg mit folgender Mannschaft: Jacqueline Schroll (TSV Röthenbach); Thomas Krieg (TSV Waldkirchen); Alexander Sommer (1. AC Weiden); Patrick Donauer, Michael Blemel (ASV Neumarkt) und die beiden Rodinger Hans Brandhuber und Max Jackwerth. Nach langer Zeit wurde durch einen Beschluss der Deutschen Gewichtheberjugend die Länderwertung nach Relativpunkten wie bei Mannschaftskämpfen gewertet. Es begann sehr gut mit Jacqueline Schroll. Die Fürtherin in Diensten des TSV Röthenbach absolvierte 6 gültige Versuche, die mit Bestleistungen im Reißen (49 kg) und Stoßen (61 kg) endeten. Mit am Ende 77 Relativpunkten war sie drittbeste Teilnehmerin, gewann Platz 3 beim "GP" und sammelte für Bayern die meisten Mannschaftspunkte.
In einer Gruppe starteten Thomas Krieg und Patrick Donauer. Thomas Krieg tat es mit 6 "gültigen" Jacqueline Schroll gleich und auch er beendete den Wettkampf mit neuen Bestleistungen im Reißen (50 kg), Stoßen (67 kg) und Zweikampf mit 117 kg. Dies bedeutete für den 48 kg "leichten" Thomas 55 Relativpunkte und Rang 7. Einen Tick besser war Patrick Donauer, der 53 kg auf die Waage brachte. Auch er blieb ohne Fehlversuch und steigerte sich im Reißen auf 58 kg, im Stoßen bezwang er erstmalig 76 kg und schraubte seine Zweikampfbestleistung auf 134 kg, dies waren am Ende 57 Relativpunkte und Rang fünf!
Alexander Sommer wollte da natürlich nicht zurückstehen. Mit zwei blitzsauberen Reißversuchen stellte er mit 75 kg seine bisherige Bestleistung ein, ehe ihm 78 kg mit 2:1 Richterstimmen ("nachdrücken") leider verwehrt wurden. Kraftvoll bezwang er dann 92, 95 und 98 kg beim Stoßen und kam so auf ein Zweikampfresultat von 173 kg. Auch für ihn war es Platz 5 und 65 Relativpunkte für die Mannschaft. So konnten wir mit dem ersten Wettkampftag mehr als zufrieden sein.
Michael Blemel, Hans Brandhuber und Max Jackwerth starteten am nächsten Wettkampftag in einer Gruppe. Michael legte mit 81 kg (Reißen) und neuer Stoßbestleistung von 104 kg den Grundstein zu einer soliden Leistung, die 46 Relativpunkte brachten. Bei Hans Brandhuber begann nach seinem ersten Reißversuch (87 kg) das "große Zittern." Beim 2. und 3. Versuch mit 90 kg blieb die Last Sieger über den Athleten. Auch beim Stoßen lief es alles andere als gut für den Schüler am Sportinternat Frankfurt/ Oder. 107 kg - seine Anfangslast beim Stoßen wurden zum Glück noch mit 2:1 Kampfrichterstimmen für gut befunden. Bei 111 kg blieb er beim 2. und auch 3. Versuch chancenlos. Beim "GP" bedeutete es für ihn Platz 4, für die Mannschaft 63 kg (rel). Das Gute soll hier zum Schluss kommen: Max Jackwerth legte eine fehlerfreie Reißserie über 90 kg, 93 kg und 95 kg hin. Das Stoßen begann er zwar mit ungültigen 110 kg, die Wiederholung und auch die Steigerung auf 115 kg bereiteten ihm aber keine allzu großen Schwierigkeiten. Mit 210 kg im Zweikampf gewann er beim GP wie vor ihm Schroll "Bronze" und steuerte mit 69 Relativpunkten wichtige Zähler zum Mannschaftsergebnis von 434 kg (rel) bei, das für Bayern Platz 4 Platz (hinter Brandenburg, Sachsen und Thüringen) bei den Deutschen Pokalmeisterschaften der Jugend bedeutete.

2. Deutsche Mannschaftsmeisterschaften der Schüler (früher Jugend C):

Hierzu hatten sich für Rodewisch qualifiziert: Kerstin Schemmel (1. AC Weiden); Florian Bauer (TSV Waldkirchen); Peter Kulzer (TB 03 Roding); Helene Hörner (wurde bei den Jungs eingesetzt) und Fabian Blemel (beide ASV Neumarkt).
Fabian Blemel musste bereits um 08:15 in der ersten Gruppe ran. In diesem Alter sollte es natürlich noch keinen Fehlversuch geben und es gab auch keinen bei ihm. Er legte 6 technisch saubere Versuche hin und konnte auch mit der Wertung, die immer über 7 Punkte lag zufrieden sein. Mit 480,02 Punkten lag er am Ende auf Platz 6, das bedeutete für Bayern 20 Punkte. Dass Mädchen auch bei den Jungs mithalten können, bewies nachdrücklich Helene Hörner. Mit neuen Reiß - und Stoßbestleistungen und hohen Technikpunkten (Schnitt 8,5), sowie Bestleistungen beim Sternlauf und Schlussdreisprung erkämpfte sie sich mit 533,59 Zählern Platz 5 und lag damit um winzige 1,4 Punkt hinter Platz 4. Dies waren 21 wichtige Punkte für das Bayern - Team. Hervorragend in Form auch Kerstin Schemmel. Bestleistungen im Reißen und Stoßen eingestellt und am Ende wurden für sie noch nie erreichte 509,93 Punkte errechnet. Bei ihr geschah auch das Missgeschick der Wettkampfleitung, der Bayern die Deutsche Vizemeisterschaft raubte: Sie sprintete beim Sternlauf 13,05 Sekunden, ins Protokoll wurden aber 13,5 Sekunden eingetragen. Und mit dieser Differenz von 5,28 Punkten, die sie zu Recht mehr gehabt hätte, wäre sie Zweite anstatt Dritte geworden. Das hätte anstatt 23 Länderpunkte 25 Länderpunkte ergeben und genau diese zwei Punkte haben unserer Mannschaft am Ende zum Deutschen Vizetitel gefehlt! Hier halfen die ganzen Proteste nichts, da wir am Ende den Fehler nicht beweisen konnten. So mussten wir am Ende als 5. (siehe Länderwertung) die Heimreise antreten.
Peter Kulzer vom TB 03 Roding war in seiner Gruppe einsame Klasse. Der Schüler, der das Sportinternat in Frankfurt (Oder) besucht, lag schon beim Gewichtheben klar in Front mit 64 kg (Reißen) und 82 kg (Stoßen) und sehr guten Technikpunkten. Bei den athletischen Disziplinen war er auch klar der Beste. Am Schluss hatte er 581,98 Punkte im Protokoll stehen, das waren um 50 Zähler mehr als der Zweitplatzierte Vincenzo Vogel aus Rheinl/Pfalz. Einen beherzten Kampf lieferte auch Florian Bauer. Er kämpfte um jedes Kilo beim Gewichtheben und um jeden Zentimeter und Zehntelsekunde bei der Athletik. Mit 481,83 Punkten wurde er am Ende Achter und rechtfertigte seine Nominierung.

Alfred Bechtold